Antidiskriminierungspädagogik - Konzepte und Methoden für die Bildungsarbeit mit Jugendlichen

Antidiskriminierungspädagogik - Konzepte und Methoden für die Bildungsarbeit mit Jugendlichen

 

 

 

von: Doris Liebscher, Heike Fritzsche, Rebecca Pates, Daniel Schmidt, Susanne Karawanskij

VS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV), 2010

ISBN: 9783531920115

Sprache: Deutsch

277 Seiten, Download: 49391 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Antidiskriminierungspädagogik - Konzepte und Methoden für die Bildungsarbeit mit Jugendlichen



C Themen und Methoden (S. 137-138)

Cl - METHODISCH-DIDAKTISCHE EMPFEHLUNGEN

1.1 Überlegungen zur Unterrichts- und Projektplanung

In Teil A und B dieses Handbuchs haben wir gezeigt , dass Diskriminierung verschiedene Facetten hat und ganz unterschiedliche Lehensbereiche berührt. Deshalb ist die Beschäft igung mit Diskrimi nierung nich t nur auf den Gemeinschafts-/Sozialkunde- bzw. Politikunterricht beschränkt . Antidiskriminierungspädagogik kann im fächerübergreifenden Unte rricht oder bei Projekttagen eingesetzt werden, aber auch in gan z verschiedenen Fächern , wie Deutsch, Biologie, Geschi chte, Kunst oder Sport.

Im Biounterricht, aber auch im Sportunterricht können Rassekonzepte [oßrasi lianer könne n besser Fußball spielen als Deutsche«] diskutiert werden (»Könnte es sein, dass das mehr mit der gesellschaftlichen Stellung dieses Sports und mit de n Chancen, einem Leben in Armut zu entkommen, zu tun hat , als mit genetischen Anlagen ?«].

Sie können Normvorstellungen in Bezug auf körperliche Leistungsfähigkeit und Geschlec hte rro llen thematisieren und Fragen wie »Was heißt gesund? « , »Was heiß t behindert ?« am Beispiel der einbeinigen Weltkl asseschwimmerin Natali e du Toit debatt iere n. Im Kunstunterricht bietet es sich an, Werke von Menschen mit Behinderungen vorzust ellen, im Deut schunterricht beispielsweise Literatur der schwarzen deutschen Dichterin May Ayim zu lesen und im Geschichtsunterr icht können Sie den Schül erinnen mit Mat eriali en wie »Mehrheit, Macht , Geschichte« die Geschichte des Kolonialismus, der Schwulen- und Lesbenbewegung oder der Arbei tsmigration in Deutschland lebensnah vermitteln.

Selbst im Matheunterricht ist es möglich Akzente zu setzen . wenn in den Textaufgaben z.B. ein e Regenbogenfamilie oder statt eines Kranfahrers eine Kranfahrerin vorkommt. Suche n Sie den Austausc h und die fächer übergre ifende Vernetzung mit KollegInnen. Wenn Sie Inhalte und Methoden der Antidiskriminierungspädagogik nachhaltig an Ihrer Einrichtung verankern wollen oder wenn Sie zu der Einschätzung gelangen, dass an Ihrer Einrichtung strukturelle Veränderungen zum Abbau von Diskriminierung und zur Förderung von Vielfalt sinnvoll sind, suchen Sie sich PartnerInnen und überlegen Sie gemeinsam Strategien und Argume nte, um zum Ziel zu kommen.

Unterstützung können Sie auch bei externen ExpertInnen und Projektpartnerinnen finden, das können Interessenverbände. Beratungsstellen, aber auch Eltern sein. Sie können viel bewegen, wenn Sie Begegnungen im Rahmen des Unterrichts init iieren und Ihre Schülerinnen z, B. mit Lesben und Schwulen oder Behindertenselbstorganisationen ins Gespräch bringen. Es kann auch sin nvoll sein, eine Lehrerin nenfortbildung oder einen Elternabend zum Thema Diskriminierung zu gesta lten. Einegute Möglichkeit bietet dieOrganisation eines schulpädagögisc hen Tages zum Thema Antidiskriminierungspädagogik. zu dem Sie Fachleute einladen, Methoden im Kollegium ausprobieren und konkrete Schritte zur Implementierung der Inhalte und Methoden an Ihrer Schule planen können.

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