Psychologie im Unternehmen

Psychologie im Unternehmen

 

 

 

von: Thomas A. Frank

Haufe Verlag, 2010

ISBN: 9783648013373

Sprache: Deutsch

207 Seiten, Download: 1040 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Psychologie im Unternehmen



3 Kommunikationsmodelle für die Führungspraxis (S. 57-58)

Von einer Führungskraft wird erwartet, dass sie über ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten verfügt. Sie muss Mitarbeiter anleiten, bewerten und fördern, motivieren und Konflikte lösen. Auf der Leitungsebene muss sie mit Vorgesetzten und Aufsichtsräten umgehen. Nach Außen muss sie das Unterhnehmen repräsentieren – auch dies ist ein kommunikativer Akt. Aus psychologischer Perspektive ist Kommunikationsstärke eine zentrale Führungskompetenz. In diesem Kapitel lernen Sie zwei einfache und praktikable Kommunikationsmodelle kennen, die Ihnen helfen sollen, betriebliche Kommunikationssituationen, wie sie in Teil II beschrieben werden, besser zu verstehen:

- das Kommunikationsmodell nach Paul Watzlawick (Kapitel 3.1)
- das Vier-Seiten-Modell nach Friedemann Schulz von Thun (Kapitel 3.2)

In Kapitel 3.3 finden Sie Empfehlungen für die Kommunikation im Internet.

3.1 Das Kommunikationsmodell nach Paul Watzlawick

Die beiden bekanntesten Kommunikationsmodelle im deutschsprachigen Raum stammen von dem Systemtheoretiker und Konstruktivisten Paul Watzlawick sowie von Friedemann Schulz von Thun. Watzlawick beschreibt in seinen Arbeiten insgesamt fünf kommunikationspsychologische Axiome.5 Diese Axiome beschreiben Grundlagen, die in jeder Kommunikationsform anzutreffen sind. Anhand Fallen in der Kommunikation liegen.

Achtung: Der Mensch besitzt mit der Kommunikation ein einzigartiges Werkzeug.

Dieses Werkzeug ist gleichzeitig jedoch auch die Quelle für vielfältige Missverständnisse. Der Kommunikationsbegriff von Watzlawick umfasst nicht nur die gesprochene und geschriebene Sprache, sondern auch die (nonverbale) Körpersprache. Im Folgenden lernen Sie die einzelnen Axiome kennen. Anschließend soll gezeigt werden, wie Sie Watzlawicks Kommunikationsmodell in Ihrer Führungspraxis nutzen können.

Axiom 1: Man kann nicht nicht kommunizieren


Watzlawick beschreibt mit diesem Axiom die Tatsache, dass wir uns in einer (verbalen oder nonverbalen) Kommunikationssituation befinden, in der wir uns mit anderen austauschen, sobald wir einander wahrnehmen. Wir beziehen uns (bewusst oder unbewusst) immer auf ein Gegenüber. So machen wir auch mit dem Unterlassen von bestimmten Kommunikationshandlungen eine Aussage, die von unserem Gegenüber auf bestimmte Weise verstanden – oder missverstanden – wird. Beispiel: Wenn Sie einen Mitarbeiter nicht in den E Mail Verteiler aufnehmen, sagen Sie damit etwas aus. Die Frage ist, ob Sie einfach vergessen habe, den Mitarbeiter in Ihren Verteiler zu nehmen, oder ob Sie dies bewusst unterlassen haben.

Axiom 2: Jede Kommunikation hat einen Inhalts-und einen Beziehungsaspekt, wobei Letzterer Ersteren bestimmt

In jeder Kommunikationssituation gibt es einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt. Nach Watzlawick wird der Inhaltsaspekt von dem Beziehungsaspekt bestimmt. Der Beziehungsaspekt in der Kommunikation zeigt, wie der Sprecher oder Sender seine Aussage verstanden haben möchte und wie er die Beziehung zum Empfänger sieht. Die Beziehung zwischen den Kommunikationsteilnehmern (vereinfacht: Sender und Empfänger) bestimmt, wie der Empfänger die

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