Visuelle Kommunikation für Menschen mit Demenz - Grundlagen zur visuellen Gestaltung des Umfeldes für Senioren mit (Alzheimer-) Demenz. Mit Testfolien
von: Petra Breuer
Hogrefe AG, 2009
ISBN: 9783456947686
Sprache: Deutsch
113 Seiten, Download: 91590 KB
Format: PDF, auch als Online-Lesen
Mehr zum Inhalt
Visuelle Kommunikation für Menschen mit Demenz - Grundlagen zur visuellen Gestaltung des Umfeldes für Senioren mit (Alzheimer-) Demenz. Mit Testfolien
BILDER (S. 31-32)
BILDER werden einer textlichen Information hinzugefügt oder stehen mit ihrer Aussage für BILDER sich selbst. Um verschiedene Zielgruppen anzusprechen, werden oft besondere Bildsprachen verwendet. Im Werbe-Alltag ist das eine Selbstverständlichkeit. Doch Menschen mit der Alzheimer- Krankheit sind zunehmend beeinträchtigt, wenn es darum geht, Bilder zu »lesen«: Die Zeichen in einem Bild können oft gar nicht mehr interpretiert werden, bildliche Aufforderungen, Hinweise oder Warnungen werden nicht mehr verstanden.
Ein Gestalter muss sich auf die Bildebene der Zielgruppe einlassen. Deshalb werden in diesem Kapitel die Symptome der Alzheimer-Demenz erklärt. Kenntnisse über die Informationsverarbeitung und die Funktionsweise der Gedächtnissysteme sind aber genauso wichtig. Wenn man das verstanden hat, dann kann es gelingen, bildliche Informationen zu optimieren und damit gleichzeitig visuelle Anregungen* zu schaffen.
BARRIERE
Gedächtnisverlust bei der Alzheimer-Krankheit (Stadium I)
Die Alzheimer-Krankheit gehört in die Gruppe der Demenzen und tritt meist mit zunehmendem Alter auf. Unter einer Demenz versteht man »ein Syndrom aus einer erworbenen Störung von Gedächtnisfunktionen sowie weiteren kognitiven Einbußen und Verhaltensdefiziten. […] Dabei müssen die kognitiven9 Beeinträchtigungen so stark ausgeprägt sein, daß sie sich in einer reduzierten Alltagskompetenz niederschlagen.« (Lautenbacher und Gauggel, 2004, S. 303).
Die Alzheimer- Demenz ist nicht heilbar. Die Ursache der Alzheimer-Demenz ist zur Zeit immer noch nicht bekannt. Deshalb ist auch eine Therapie, die die Ursache beseitigt, zur Zeit noch nicht möglich. Der Verlauf der Erkrankung ist schleichend und kontinuierlich. Da anfangs Symptome kaum bemerkt werden, lässt sich der Krankheitsbeginn nicht genau ermitteln. Im Anfangsstadium sind die Betroffenen noch in der Lage, ihre Defizite geschickt zu überspielen.
Doch allmählich können die Symptome nicht mehr kompensiert werden, und die Ausfälle werden auch vom sozialen Umfeld registriert. 9 »Kognition ist eine ungenaue Sammelbezeichnung für alle Vorgänge und Inhalte, die mit dem Gewahrwerden und Erkennen zusammenhängen. Kognition ist Ausdruck für jeden Prozess, durch den ein Lebewesen Kenntnis von einem Objekt erhält oder sich seiner Umwelt bewusst wird. Zur Kognition zählen: Wahrnehmung, Erkennen, Vorstellung, Urteilen, Gedächtnis, Lernen, Erinnerung, Denken, aber auch Vermutung, Erwartung, Plan und Problemlösen.« (Institut für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser).