Demenzkranke Patienten im Krankenhaus - Ein Praxishandbuch für Mitarbeiter in der Pflege.

Demenzkranke Patienten im Krankenhaus - Ein Praxishandbuch für Mitarbeiter in der Pflege.

 

 

 

von: Stiftung Wohlfahrtspflege NRW, Stiftung Wohlfahrtspflege NRW

Schlütersche, 2010

ISBN: 9783842681347

Sprache: Deutsch

83 Seiten, Download: 853 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Demenzkranke Patienten im Krankenhaus - Ein Praxishandbuch für Mitarbeiter in der Pflege.



6 Diagnostik und Therapie (S. 65-66)

6.1 Das Krankheitsbild Demenz

6.1.1 Einführung in demenzielle Erkrankungen


Die Demenz ist im eigentlichen Sinne keine eigenständige Erkrankung, sondern eine Ansammlung vieler Symptome, die durch unterschiedliche, das Gehirn betreffende Erkrankungen auftreten können. Man kann auch sagen: Die Demenz ist ein Überbegriff für eine Reihe von Erkrankungen. Für die Diagnose einer Demenz müssen die Symptome nach ICD über mindestens sechs Monate bestanden haben. Die Sinne (Sinnesorgane, Wahrnehmung) funktionieren im für die Person üblichen Rahmen. Gewöhnlich begleiten Veränderungen der emotionalen Kontrolle, der Affektlage, des Sozialverhaltens oder der Motivation die kognitiven Beeinträchtigungen, gelegentlich treten diese Syndrome auch eher auf.

Sie kommen bei Alzheimer-Krankheit, Gefäßerkrankungen des Gehirns und anderen Zustandsbildern vor, die primär oder sekundär das Gehirn betreffen. Nach der International Classification of Diseases (ICD ) ist eine Demenz (ICD-10-Code F00-F03) ein Syndrom als Folge einer meist chronischen oder fortschreitenden Krankheit des Gehirns mit Störung vieler höherer Funktionen, einschließlich Gedächtnis, Denken, Orientierung, Auffassung, Rechnen, Lernfähigkeit, Sprache, Sprechen und Urteilsvermögen im Sinne der Fähigkeit zur Entscheidung. Das Bewusstsein ist dabei nicht getrübt.

In der Regel sind diese Hirnleistungsstörungen Ergebnis von chronisch degenerativen Prozessen im Gehirn. Diese Formen der Demenz sind irreversibel, also unheilbar. 80 bis 90% aller Patienten mit demenziellen Symptomen leiden an einer entsprechenden Erkrankung. In seltenen Fällen (ca. 10 bis 20% der Fälle) entstehen demenzielle Symptome infolge von anderen Erkrankungen, z. B.

- Schilddrüsenunterfunktion
- Medikamentenintoxikationen
- Vitaminmangel
- Normal druck hydrozephalus
- Depressionen

Diese Formen demenzieller Symptomatiken werden auch als sekundäre Demenzen bezeichnet.

In einigen Fällen werden auch die Symptome eines Delirs mit den Symptomen demenzieller Erkrankungen verwechselt. Für die Praxis ist diese Unterscheidung von großer Bedeutung! Sekundäre Demenzen sind behandelbar und müssen behandelt werden und in vielen Fällen ist eine Rückbildung der demenziellen Symptome möglich. Zur Abgrenzung und rechtzeitigen Behandlung dieser Schein-Demenzen ist eine frühzeitige Diagnostik besonders wichtig.

6.1.2 Formen der Demenz

Generell können vier verschiedene Formen von chronisch degenerativen demenziellen Erkrankungen unterschiedenen werden, wobei die Abgrenzung zwischen den verschiedenen Formen im Einzelfall schwierig ist, da sich die Formen überlagern können. 1. Bei etwa 60 bis 70% der Demenzen (die Angaben schwanken je nach Studie) handelt es sich um Demenzen von Alzheimer-Typus (DEGAM 2008). Im Verlauf der Erkrankung werden Nervenzellen zerstört und die Kommunikation zwischen den Zellen beeinträchtigt. Damit kommt es zu zunehmenden Störungen des Gedächtnisses, der Sprache und der Denkfähigkeit. Charakteristisch für die Alzheimer-Demenz ist ihr schleichender, nahezu unmerklicher Beginn.

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