Pflege und Unterstützung im WohnumfeldInnovationen für Menschen mit Pflegebedürftigkeit und Behinderung. Hrsg.: Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung

Pflege und Unterstützung im WohnumfeldInnovationen für Menschen mit Pflegebedürftigkeit und Behinderung. Hrsg.: Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung

 

 

 

von: Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V., Deutsches Institut für angewandte Pflegefors

Schlütersche, 2010

ISBN: 9783842681354

Sprache: Deutsch

168 Seiten, Download: 1540 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Pflege und Unterstützung im WohnumfeldInnovationen für Menschen mit Pflegebedürftigkeit und Behinderung. Hrsg.: Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung



5 Schlussfolgerungen und Empfehlungen (S. 127-128)

5.1 Zusammenfassende Schlussfolgerungen

5.1.1 Gute Ausgangsposition in Rheinland-Pfalz


Der Auftrag dieser Expertise besteht darin, innovative Konzepte für die Pflege und Unterstützung im Wohnumfeld auf aktuellem Stand des Wissens zu beschreiben, deren Grundlagen und Wechselwirkungen zu berücksichtigen und aus den Erkenntnissen Schlussfolgerungen und Empfehlungen für Kommunen, Akteure und das Land abzuleiten. Zunächst ist zu konstatieren, dass es in Rheinland-Pfalz eine gute Ausgangsposition gibt, um neue Pflegelandschaften und deren Strukturen und Prozesse mit Blick auf das Wohnumfeld zu entwickeln und zu implementieren.

Die Landespflegegesetze setzen seit Jahren die Auflagen, die sich aus den Gesetzen der Bundesebene ergeben, vorbildlich um und ermöglichen vor allen Dingen die Chancen, die sich aus diesem Auftrag ergeben. Neben der Pflegestrukturplanung und den Regionalen Pflegekonferenzen sind es aktuell die aus den Beratungs- und Koordinierungsstellen hervorgegangenen Pflegestützpunkte, die für neue Impulse sorgen werden. Zugleich gibt es im Land eine Fülle von Initiativen und Projekten, die insbesondere über die Initiative »Menschen pflegen« gefördert, gesammelt, aufbereitet und der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.

Mit dem »Haus der Familie« steht beispielsweise ein familienzentriertes und zugleich umfassendes wie integrierendes Konzept zum Mehrgenerationenhaus mit kommunaler Vernetzung zur Verfügung, das anschlussfähig ist an viele Erkenntnisse und letztlich auch Vorschläge des vorliegenden Gutachtens. Somit ist davon auszugehen, dass es gute bis hervorragende Informations- und Vernetzungsmöglichkeiten für Menschen, Einrichtungen, Verbände, Kommunen und alle weiteren interessierten Gruppen im Lande gibt und reichlich Ansätze wie Beispiele vorhanden sind, um in die Umsetzung neuer Prozesse zu gehen.

Der Masterplan Gesundheitswirtschaft, der ab 2009 im Land umgesetzt wird, legt zudem als gemeinsame Initiative des MASGFF und des MWVLW Schwerpunkte auf eine regionale und landesweite Strukturentwicklung mit dem Ziel, Versorgungsketten und -netze zu fördern und zu stärken und unterstützt damit das konzertierte Vorgehen. Die aktuellen Grundlagen für die Entwicklung und Umsetzung der Pflegestrukturplanung nach dem LPflegeASG geben wertvolle Hinweise für die grundsätzlichen Struktur- und Prozessgestaltungen wie auch für ein zu erprobendes Pflegemonitoring. Auf örtlichen Ebenen sollen damit systematisch relevante Daten zu Bevölkerungsstrukturen, Gesundheitszustand etc. gesammelt und ausgewertet werden. Diese aufbereiteten Daten sollen dann wieder als Grundlage zur Planung und Entwicklung adäquater und anschlussfähiger Angebotsstrukturen dienen. Dies alles ist bereits auf den Weg gebracht, harrt aber noch einer flächendeckenden Bearbeitung bzw. Umsetzung.

Die vorliegende Expertise erweitert diese Grundlagen nun um weitere wichtige Bausteine und Konkretisierungen. Sie legt ein Hauptgewicht auf inhaltliche und prozessbezogene Fragen und Ansätze, lässt wichtige strukturpolitische Aspekte aber nicht aus dem Blick. Sie bereitet systematisch und übergreifend wichtige Handlungsfelder und Megathemen auf, die in erster Linie für eine praktische Ausgestaltung neuer Pflege- und Unterstützungslandschaften für die Wohnumgebung in Frage kommen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Ideen und Modellen, die Sektoren-, Institutions- und Professionsgrenzen überwinden und Versorgungsangebote vernetzen sollen. Grundsätzliche Leitvorstellungen werden dazu aus den gesetzlich verankerten Ansprüchen und Rechten wie auch aus den Initiativen, Projekten und Beispielen abgeleitet. So müssen über alle Themen hinweg die Implikationen des Gender Mainstreamings beachtet werden, gerade auch, weil im sozialen Handlungsfeld der Pflege, Unterstützung und Betreuung sowohl auf der Seite der Leistungsempfängerinnen und -empfänger wie auch der Leistungserbringerinnen und -erbringer mehrheitlich Frauen stehen.

Zentral ist auch das Grundprinzip der Barrierefreiheit, das sich nicht nur auf die Reduktion von Stolperschwellen im Alltag, sondern auf jedweden Abbau von Behinderungen der freien Bewegung im körperlichen, geistigen oder seelischen Sinne bezieht. Dazu gehören freie Zugänge zu Informations- und Beratungseinrichtungen genauso wie die barrierefreie Gestaltung von Internetauftritten u. a. m.

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