Sucht - Alter - Pflege - Praxishandbuch für die Pflege suchtkranker alter Menschen

Sucht - Alter - Pflege - Praxishandbuch für die Pflege suchtkranker alter Menschen

 

 

 

von: Andreas Kutschke

Hogrefe AG, 2012

ISBN: 9783456950679

Sprache: Deutsch

238 Seiten, Download: 2069 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Sucht - Alter - Pflege - Praxishandbuch für die Pflege suchtkranker alter Menschen



Fazit und Diskussion der Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung

Das Thema Sucht wird von den Pflegefachkräften in der stationären Altenhilfe zwar nur als durchschnittlich häufig, aber als von großer Bedeutung wahrgenommen. Der Kenntnisstand am Beispiel von entsprechenden Assessments oder Fortbildungsveranstaltungen ist eher gering bzw. variiert zwischen den verschiedenen Mitarbeitern. Interessant ist die unterschiedliche Wahrnehmung, ob Alkohol regelmäßig ausgeschenkt werden soll oder nicht. Ob beispielsweise ein Bewohner zum Abendessen Bier bekommt, hängt im Wesentlichen davon ab, welcher Mitarbeiter im Dienst ist oder in welchem Wohnbereich der Betroffene lebt. Dies könnte bedeuten, dass der Umgang mit und die Ausgabe von Alkohol rein zufällig ist. Verstärkt wird diese Hypothese von Klein und Jess (2002), die in ihrer Studie über die verschiedenen Taktiken im Umgang mit Alkoholproblemen in Altenheimen in den USA zu einem ähnlichen Ergebnis gelangen. Für die Autoren ist es ein «unzweifelhaftes Problem», dass die Begriffe «alcoholism», «abusive drinking» oder «problem drinking» nicht einheitlich verwendet werden. Diese Uneinheitlichkeit wirke sich außerdem auf den Umgang mit den Bewohnern aus. Die Antworten der hier vorgestellten Befragung deuten auf ein ähnliches Ergebnis hin. Sehr differenziert ist der Bereich der hauptsächlichen Beratungen dargestellt; bei einer Folgebefragung könnten die jeweiligen Beratungsinhalte erfragt und ausgewertet werden. Aufschlussreich ist überdies, dass ein überwiegender Teil der Befragten sich für eine Einschränkung der Ausgabe von Suchtmitteln (Medikamente, Alkohol und Tabak) ausspricht. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Frage, wie dies mit dem Wunsch nach Biografieorientierung und persönlicher Freiheit korreliert. Diese Gratwanderung wird für Mitarbeiter ein Spannungsfeld darstellen; einerseits die persönliche Freiheit und Autonomie des Betroffenen sicherzustellen und andererseits seinen Schutz vor Alkoholabhängigkeit. Facettenreich sind die Aussagen zum Umgang mit abhängigen oder missbrauchenden Bewohnern. Diese werden dominiert von Verständnis, Toleranz und aktiven Gesprächsangeboten für die Betroffenen – eine Tendenz, die auf eine überwiegend positive und konstruktive Grundhaltung hinweist.

Befragung der Leitungskräfte
Die Ergebnisse der 18 ausgewerteten Fragebögen werden in Tabelle 0-2 dargestellt.

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