Vom Sinn des Lebens - Wege statt Werke

Vom Sinn des Lebens - Wege statt Werke

 

 

 

von: Manfred Spitzer

Schattauer GmbH, Verlag für Medizin und Naturwissenschaften, 2006

ISBN: 9783794564231

Sprache: Deutsch

237 Seiten, Download: 22379 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Vom Sinn des Lebens - Wege statt Werke



1 Vom Sinn des Lebens (S. 1)

Alte Weisheit und neue Wissenschaft

Die britischen Monthy-Python-Komiker sind bekannt für den Dialog: „Do you ever think of God, the world and the meaning of life in general?" – „No", beantwortet man im Film The Meaning of Life die Frage nach dem Sinn des Lebens, aber dann folgt: „Try to be nice to people, avoid eating fat, read a good book every now and then, get some walking in, and try to live in peace and harmony with people of all creeds and nations."

Was wie ein Scherz scheint, ist vielleicht gar nicht so falsch: Vielleicht gibt es ja gar keinen einen Sinn des Lebens, aber vielleicht gibt es durchaus eine ganze Menge über das Leben zu wissen, über unsere Erfahrungen, die wir zwar immer jeweils neu machen, die aber keineswegs immer neue sind.

Unsere Begegnungen und Emotionen, unsere Wünsche und Ängste, unsere Ziele und Probleme sind immer wieder die gleichen, und es gibt gute und schlechte Wege, mit ihnen umzugehen. Es gibt keine große Lösung für alles, aber wir können uns selbst und die anderen besser verstehen lernen.

1. Bei diesem Prozess sind die Institutionen des Lernens eher hinderlich – zumindest drängt sich dem unvoreingenommenen Betrachter dieser Eindruck auf: In der Schule von heute wird nicht gelernt, was Lernen ist, und wenn, dann geht es um die Hunde, denen die Spucke läuft, wenn das Glöckchen klingelt.

In Biologie lernt man etwas über Ionenkanäle und Ruhepotenziale. Im Fach Psychologie wird gelehrt, dass es das Über-Ich und die orale Phase gibt, und in Gemeinschaftskunde wird das Grundgesetz durchgenommen. Wie soll sich ein Jugendlicher darauf einen Reim machen?

– Es ist dann schon zynisch, wenn man dieses pädagogische Vorgehen mit dem Hinweis auf die Pluralität der Meinungen rechtfertigt, das Chaos also auch noch für gut und richtig hält.

Denn die meisten jungen Menschen lernen bei diesem Eintopf-Angebot einfach gar nichts (außer, dass Schule nichts weiter anzubieten hat als ein Sammelsurium langweiliger Einzelheiten) und wenden sich ab.

Wen wundert es, dass sie sich auf ihrer Suche anderem zuwenden: Esoterik, Kult, Sekten und andere Lieferanten einfachster Antworten blühen! Daran sind nicht die Jugendlichen schuld, sondern wir konfusen und ziemlich (denk-)faul gewordenen Erwachsenen!

Es ist ja so einfach, die Welt in Schubladen einzuteilen und jeden Bereich hübsch für sich in Ruhe zu lassen: Natur- und Geisteswissenschaften, Wissenschaft und Politik, Fakten und Werte. Aber: Es gibt keine unbewerteten Fakten, Politik kann gar nicht an der Wissenschaft, die Wahrheiten über die Welt herausfindet, vorbei, und der menschliche Geist ist Teil der Natur.

Hat man dies erst einmal begriffen und vergegenwärtigt man sich die Probleme, vor denen jeder Einzelne (wie gehe ich mit meinem Leben um?) und die globale Gesellschaft stehen (wie gestalten wir eine glückende Zukunft?), wird klar, dass wir aufhören müssen, unsere Köpfe in einzelne Schubladen zu (ver-)stecken.

2. Kultur verhält sich zum Gehirn wie Software zu Hardware. Mit schlechter Software läuft der beste Computer nicht gut, und ungünstige kulturelle Randbedingungen vermiesen auch dem Begabtesten seine ihm von der Natur mitgegebenen Begabungen.

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