Kritik der praktischen Vernunft

Kritik der praktischen Vernunft

 

 

 

von: Immanuel Kant, Horst D. Brandt, Heiner F. Klemme

Felix Meiner Verlag, 2003

ISBN: 9783787316502

Sprache: Deutsch

344 Seiten, Download: 1818 KB

 
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Kritik der praktischen Vernunft



Sachanmerkungen (S. 219-220)

Von Heiner F. Klemme

3, 2 Warum diese Kritik] In der Vorrede zur Grundlegung zur Metaphysik der Sitten (1785) schrieb Kant noch: ImVorsatze nun, eine Metaphysik der Sitten dereinst zu liefern, lasse ich diese Grundlegung vorangehen. Zwar giebt es eigentlich keine andere Grundlage derselben, als die Kritik einer reinen praktischenVernunft, so wie zur Metaphysik die schon gelieferte Kritik der reinen speculativen Vernunft. Allein theils ist jene nicht von so erster Nothwendigkeit als diese, weil die menschliche Vernunft im Moralischen selbst beim gemeinsten Verstande leicht zu großer Richtigkeit und Ausführlichkeit gebracht werden kann, da sie hingegen im theoretischen, aber reinen Gebrauch ganz und gar dialektisch ist: theils erfordere ich zur Kritik einer reinen praktischen Vernunft, dass, wenn sie vollendet sein soll, ihre Einheit mit der speculativen in einem gemeinschaftlichen Princip zugleich m¡sse dargestellt werden können, weil es doch am Ende nur eine und dieselbe Vernunft sein kann, die bloß in der Anwendung unterschieden sein muß (IV 391, vgl. 446) In der Allgemeinen Literatur-Zeitung, 21. November, Jena, Nr. 278, Sp. 359, (abgedruckt in: Landau, A. [Hrsg.], Rezensionen zur Kantischen Philosophie 1781-87, Bebra 1991, 471- 472) wird 1786 entspre - chend angekindigt, daß die zweite Auflage der Kritik der reinen Vernunft eine Kritik der reinen praktischen Vernunftß enthalten soll (siehe die "Einleitung" in der vorliegenden Ausgabe).

4,26 Damit man hier nicht Inkonsequenzen] Siehe auch die anonym in denTübingische(n) gelehrte(n) Anzeigen, 14. Stück, 16. Februar 1786, 105-112 (abgedruckt in: Landau [Hrsg.] 1991, 277- 283) erschienene Rezension der Grundlegung von Johann Friedrich Flatt, der ausführt: Ware die Schrift, die wir vor uns haben, um ein paar Jahrhunderte lter: so würden wir der Versuchung kaumwiderstehen können, an der Authentie einer von den angeführten Stellen zu zweifeln. Aber da dieser Zweifel im gegenwrtigen Fall ganz wegfllt, so bleibt uns nichts übrig als daß wir die Inconsequenzen und Paralogismen, auf die wir stießen, für Antinomien der Kantischen Vernunft halten. (1786, 108-109, Landau [Hrsg.] 1991, 281)

Auf den Freiheitsbegriff geht Flatt nur kurz ein: über Hr K. Idee von der Freyheit, die uns noch problematisch zu seyn scheinet, uns auszulaßen gestattet uns der Raum unserer Bltter nicht. Aber Eine Bemerckung, die sich auf die Verbindung der K. Metaphysik der Sitten mit der natürlichen Theologie bezieht, können wir nicht wohl vorbeygehen. Hr K. will (wie aus seiner Kritik der reinenVernunft bekannt ist) die Moral zur Grundlage der natürlichen Theologie machen, Und doch spricht er schon in der Metaphysik der Sitten (S. 4. 7. u.s.w.) von Zwecken und vonWeisheit der Natur, gerade als ob man diese ganz unabhngig vom Theismus annehmen könnte.

Eben so wenig wissen wir uns zu erklren, wie er (S. 33.) der reinenVorstellung von Pflicht einen so mächtigen Einfluß auf das menschliche Herz zuschreiben kan, da er doch (S. 813. der Kritik der reinenVernunft) bey der Ableitung der natürlichen Theologie von der Moral die als einen Hauptgrund gebraucht, daß ohne einen Gott und eine für uns jezt nicht sichtbare, aber gehofte,Welt die herrliche Ideen der Sittlichkeit zwar Gegenstände des Beyfalls und der Bewunderung, aber nicht Triebfedern des Vorsazes und der Ausübung seyen.

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