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Das Konzept der Bindungstheorie und seine Bedeutung für die Soziale Arbeit

Das Konzept der Bindungstheorie und seine Bedeutung für die Soziale Arbeit

von: Jenny Ehmke
GRIN Verlag , 2013
ISBN: 9783656380245
Sprache: Deutsch
89 Seiten, Download: 926 KB
Format:  PDF


 
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Kurzinformationen

Diplomarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Evangelische Hochschule Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Soziale Arbeit bedeutet immer auch Interaktion, Kommunikation, miteinander in Beziehung sein. Erste Beziehungserfahrungen machen wir in der frühen Kindheit, hier entsteht Bindung, Bindungsqualität. Es ist der Grundstein, den wir für unsere Kinder legen, von wo aus sie ihre weiteren Entwicklungswege gehen. An diesem Grundstein orientiert, erleben sie sich selbst und begegnen anderen Menschen. Die erste Mutter-Kind- Interaktion, die ersten Beziehungserfahrungen prägen uns alle nachhaltig. Durch diese Prägung lernen wir uns selbst und unsere Umwelt kennen, zuallererst durch den Blick, den unsere Eltern auf die Welt haben: Zeige mir wer du bist und ich weiß, wer ich bin. Kinder erleben sich selbst aufgrund positiver Bindungserfahrungen mit den Eltern als liebenswert und kompetent. Diese positiven Bindungserfahrungen begünstigen eine offenherzige und zuversichtliche Haltung in anderen späteren Beziehungen (schon im Kindergarten, in der Schule und später in erwachsenen Freundschafts- und Partnerschaftsbeziehungen) und das auch, wenn es einmal Konflikte gibt. Die Bindungstheorie und Bindungsforschung befassen sich mit diesem Themenkomplex unter dem Oberbegriff Bindung. Eine sichere Bindung bietet zahlreiche Vorteile für die weitere Entwicklung, während eine unsichere Bindung den Menschen in seiner Entwicklung einschränken und sogar behindern kann. Durch eine sichere Bindung lernen Kinder schon früh mit Stress umzugehen und schwierige Situationen mit Ehrgeiz und Ausdauer zu meistern. Kinder mit einer sicheren Bindung können sich in Notsituationen Hilfe holen, sie führen mehr Freundschaftsbeziehungen, verfügen über differenzierte Bewältigungsstrategien, können partnerschaftliche Beziehungen eingehen. Auch in den kognitiven Fähigkeiten sind sicher gebundene Kinder kreativer, ausdauernder und differenzierter, sie verfügen über bessere Gedächtnisleistungen und Lernverhalten. Sie zeigen eine überaus konstruktive und soziale Haltung bei der Lösung von Konflikten und sind weniger aggressiv (vgl. Brisch 2011c, 16). Natürlich und glücklicherweise kann man sich auch durch die Aufarbeitung negativer Bindungserfahrungen mithilfe von Psychotherapie und Selbstreflexion eine sichere Bindung aneignen ('Earned Secure Attachment', vgl. Gloger-Tippelt & König 2009, 37). Doch das Wissen um die Bedeutung von Bindung und die (präventive) Anwendung dieses Wissens sollte immer im Sinne des Kindes und zukünftiger Generationen an erster Stelle stehen. [...]