Systemtheorie und rekonstruktive Sozialforschung

Systemtheorie und rekonstruktive Sozialforschung

 

 

 

von: Werner Vogd

Verlag Barbara Budrich , 2005

ISBN: 9783938094464

Sprache: Deutsch

269 Seiten, Download: 1396 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Systemtheorie und rekonstruktive Sozialforschung



In diesem Buch wird systematisch eine Brücke zwischen Luhmannscher Systemtheorie und qualitativer bzw. rekonstruktive Sozialforschung geschlagen. In sechs Kaptiteln werden die relevanten methodologischen und epistemologischen Fragen ausgearbeitet. Darüber hinaus wird eine forschungspraktische Umsetzung in unterschiedlichen Forschungsfeldern beispielhaft vorgeführt.

Die sozialwissenschaftliche Forschung steht mit Blick auf die Auswertung von Daten vor der methodologischen Herausforderung, dass das empirische Material zugleich auf verschiedene psychische und soziale Kontexte verweist.

Je nach Perspektive erscheint es als Ausdrucksform eines bewussten Akteurs, einer bewussten Akteurin, als Interaktion, als Organisation oder als Verweis auf ein gesellschaftliches Funktionssystem (z. B. Erziehung, Medizin, Religion, Wirtschaft, etc.).

Niklas Luhmanns Systemtheorie liefert ein auflösungsstarkes Theorieinstrument, solch komplexe Verhältnisse in differenzierter Form zu beschreiben. Von ihrer Theoriesprache her erscheint sie allerdings mit den hermeneutischen Traditionen qualitativer Sozialforschung zunächst wenig kompatibel.

Es bedarf deshalb einiger Schritte, sie für die empirische Forschung aufzuschließen: In diesem Sinne wird am Beispiel der dokumentarischen Methode aufgezeigt, wie sich qualitative Forschung konzeptionalisieren lässt, ohne dabei auf subjektphilosophische Positionen rekurrieren zu müssen.

Im Anschluss daran wird mit Blick auf Luhmanns „polykontexturale“ Beobachterperspektiven ein methodologischer Zugang formuliert, der es gestattet, empirische Daten gleichberechtigt als Dokumente unterschiedlicher sozialer Dimensionen zu verstehen. Schließlich wird mit Gregory Bateson und Robert Brandom nach den Bedingungen für Fremdverstehen unter einer konstruktivistischen Erkenntnistheorie gefragt und es werden Anschlüsse an die Bourdieusche Habituskonzeption hergestellt.

Die Schlusskapitel des Buches zeigen beispielhaft auf, wie sich das systemtheoretische Paradigma für die Organisationsforschung, für die Habitusrekonstruktion und in der Auswertung narrativer Interviews fruchtbar nutzen lässt.

Der Autor:
PD. Dr. Werner Vogd, lehrt an der Freien Universität Berlin und an der Technischen Universität Berlin, zurzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt „Ärztliches Handeln und Entscheiden im Krankenhaus unter veränderten organisatorischen und ökonomischen Rahmenbedingungen“, Institut für Qualitative Bildungsforschung, Fachbereich Erziehungswissenschaften und Psychologie, Freie Universität Berlin.

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