Qualitätsmanagement von A - Z - Erläuterungen moderner Begriffe des Qualitätsmanagements

Qualitätsmanagement von A - Z - Erläuterungen moderner Begriffe des Qualitätsmanagements

 

 

 

von: Gerd F. Kamiske, Jörg-Peter Brauer

Carl Hanser Fachbuchverlag, 2005

ISBN: 9783446405417

Sprache: Deutsch

456 Seiten, Download: 6562 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Qualitätsmanagement von A - Z - Erläuterungen moderner Begriffe des Qualitätsmanagements



Produktaudit (S. 7-8)

Das Produktaudit ist die Untersuchung einer kleinen Zahl von fertigen Produkten auf Übereinstimmung mit den vorgegebenen Spezifikationen. Es erfolgt als nachträglich feststellende Überprüfung im Sinne einer Momentaufnahme aus der Sicht des Auftraggebers, Kunden oder Anwenders. Dabei ist besonders auf die Erfüllung der spezifischen Kundenanforderungen zu achten, so daß für die Zukunft eine fehlervermeidende und damit qualitätssteigernde Wirkung erreicht werden kann [Ishikawa 87]. Obwohl die statistische Aussagekraft aufgrund des geringen Stichprobenumfangs zunächst nur mäßig erscheint, kann dies durch eine entsprechende Sorgfalt und Gründlichkeit in gewisser Weise ausgeglichen werden. Es können systematische Fehler, Fehlerschwerpunkte und langfristige Qualitätstrends offenbar werden (vgl. Stichprobenprüfung, Statistische Prozeßregelung). Der jeweils erforderliche Stichprobenumfang richtet sich nach der Komplexität des Produktes.

Bei dem Audit des Produktes aus Kundensicht sollten schon die verwendeten Checklisten eine Bewertung nicht nur nach betriebsinternen Kriterien, sondern speziell auch aus der Kundensichtweise heraus ermöglichen. Besonderes Augenmerk ist dabei auf die Beurteilung von Funktion und Sicherheit zu richten. Dazu kann eine Klassifizierung möglicher Fehler vorgenommen werden: Ein kritischer Fehler gefährdet die Sicherheit des Benutzers (möglicher Personenschaden) oder betrifft die grundlegende Funktionstüchtigkeit des Produktes. Ein Hauptfehler stellt die Brauchbarkeit des Produktes vollständig oder teilweise in Frage. Die einfache Herabsetzung der Brauchbarkeit oder eine Abweichung von Sollvorgaben (auch optische Mängel) führen zu einem Nebenfehler. Als Entscheidungshilfe ist ein verbindlicher Fehlerkatalog aufzustellen, der eine Einstufung möglicher Fehler aus Kundensicht vorgibt. Werden die festgestellten Fehler mit Punkten bewertet und gewichtet, kann aus den Ergebnissen die sogenannte Qualitätskennziffer (QKZ) berechnet werden. Sie setzt die Summe der Fehlerpunkte zur Anzahl der geprüften Teile ins Verhältnis und wird auf das zugrunde liegende Punktesystem normiert.

Verfahrensaudit

Das Verfahrensaudit, auch als Prozeßaudit bezeichnet, untersucht die Wirksamkeit einzelner im Unternehmen eingesetzter Prozesse, Teilprozesse bzw. Verfahren. Dabei soll sichergestellt werden, daß die vorgegebenen Anforde rungen eingehalten werden und für die jeweilige Anwendung zweckmäßig sind. Besonders wichtig ist es, das Verfahrensaudit auch als Instrument zur Prozeßverbesserung zu erkennen und entsprechend zu nutzen. Durch geeignete Darstellung der Auditergebnisse können bereits erste Ansätze für später durchzuführende Prozeßanalysen gewonnen werden [Kirstein 91].

Verfahrensaudits werden in der Regel schwerpunktmäßig angesetzt. Die Ermittlung des Wertschöpfungsanteils oder die Untersuchung der Transportbedingungen können solche Aufgabenstellungen sein. Weitere Ergebnisse eines Verfahrensaudits können sich auf die Qualitätsfähigkeit des Prozesses sowie auf die Anwendung von Methoden und Techniken der Qualitätssicherung beziehen.

Systemaudit

Das Systemaudit dient zum Nachweis der Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit des gesamten Qualitätsmanagementsystems eines Unternehmens (vgl. Qualitätsmanagementsystem, Zertifizierung). Basis des Systemaudits ist der Auditfragenkatalog, der sich grundsätzlich an der branchenneutralen Normenreihe DIN EN ISO 9000:2000 orientiert (vgl. DIN EN ISO 9000:2000). Das externe Systemaudit kann durch den Kunden selbst (kundenspezifisches Systemaudit) oder durch eine neutrale Zertifizierungsstelle durchgeführt werden. Dabei auditiert die neutrale Zertifizierungsstelle das Qualitätsmanagementsystem eines Unternehmens auf dessen Auftrag und vergibt bei Erfüllung der Forderungen nach DIN EN ISO 9001:2000 ein Zertifikat. In vielen Branchen gehört das neutrale Zertifikat mittlerweile zum Standard eines Angebots. Die formale Kompetenz, Unabhängigkeit und Integrität der Zertifizierungsstellen leiten sich aus deren Akkreditierung bei einer übergeordneten Trägergemeinschaft für Akkreditierung (TGA) im Deutschen Akkreditierungsrat (DAR) ab. Grundlage dieser Akkreditierung ist das Erfüllen der Anforderungen nach DIN EN 45 012.

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