Assessment-Center - Training für Führungskräfte

Assessment-Center - Training für Führungskräfte

 

 

 

von: Christian Püttjer, Uwe Schnierda

Campus Verlag, 2006

ISBN: 9783593379432

Sprache: Deutsch

307 Seiten, Download: 2437 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Assessment-Center - Training für Führungskräfte



3 Subjektive Faktoren der Bewertung (S. 45-46)

Im Assessment-Center werden Sie von einer Gruppe von Entscheidungsträgern aus dem Unternehmen beobachtet und bewertet. Vor dem Assessment-Center werden diese Beobachter von den Moderatoren mit den Beobachtungsdimensionen vertraut gemacht. Trotzdem bleiben persönliche Vorlieben bestehen. Aber auch allgemeine Wahrnehmungs- und Bewertungsfehler verzerren die Ergebnisse im Assessment-Center. Bei der Einführung des Assessment-Centers zur Personalauswahl war einer der Grundgedanken, dass die Entscheidung über die Einstellung weg von Einzelpersonen hin zu einer Gruppe verlagert werden sollte.

Diese Gruppe der Entscheidungsträger, die Beobachterkonferenz, sollte nicht nur aus Personalexperten bestehen, damit bei der Einstellungsentscheidung auch Fachvorgesetzte beteiligt werden. Auch heute finden Sie in der Beobachterkonferenz eines typischen Assessment-Centers mit acht bis zwölf Kandidaten vier bis sechs Beobachter aus den Fachabteilungen des Unternehmens. Diese Fachvorgesetzten sind üblicherweise ein bis zwei Hierarchiestufen über Ihrer Eingangsposition angesiedelt.

Wenn Sie sich beispielsweise für eine Position als Abteilungsleiter bewerben, können Sie damit rechnen, dass Ihre Beobachter hierarchisch in der Position eines Hauptabteilungs- oder Bereichsleiters angesiedelt sind. Diese Beobachter- oder auch Assessorenkonferenz des Assessment- Centers wird durch die Moderatoren ergänzt. Als Mo-deratoren fungieren Psychologen, Personalverantwortliche oder Personalberater. Wenn das Unternehmen selbst das Assessment- Center durchführt, wird entweder die Personalabteilung oder die Personalentwicklung mit dem Ablauf betraut. Dann übernehmen Personalexperten aus dem Unternehmen die Moderatorenrolle. Manche Unternehmen vergeben die Durchführung von Assessment-Centern auch an Personal- oder Unternehmensberatungen.

In diesem Fall wird ein externer Psychologe oder Berater als Moderator fungieren. Bei den Moderatoren liegt die organisatorische Leitung und die inhaltliche Ausgestaltung der einzelnen Übungen. In der Regel sind die Moderatoren auch für die vorherige Schulung der Beobachterkonferenz zuständig. Allerdings wird Umfang und Tiefe dieser Schulungen eher knapp gehalten, sodass sie in vielen Fällen eher Schnellkurse in Sachen »Woran erkenne ich den Bewerber mit außerordentlichem Führungs- und Leistungspotenzial? « sind. Den Beobachtern wird erläutert, was in den einzelnen Übungen geprüft werden soll. Besonderes Augenmerk wird bei der Schulung immer auf die Auswertung der Körpersprache der Kandidaten gelegt.

Dies führt allerdings oft zu Vereinfachungen: Wir wissen von Beobachterschulungen, in denen zukünftigen Beobachtern beigebracht wurde, dass Teilnehmer an einer Gruppendiskussion, die ihre Arme vor der Brust verschränken, nicht bereit sind, sich den anderen Gesprächspartnern zu öffnen und zuzuhören. Weiter wurde vermittelt, dass der bei der Begrüßung empfangene weiche Händedruck von Kandidaten mit mangelndem Tatendrang und fehlendem Selbstbewusstsein gleichzusetzen sei oder das Wippen auf den Fußspitzen während des Vortrags als Arroganz des Kandidaten auszulegen sei. Dies sind natürlich Klischees und keine fundierten Erkenntnisse. Aber Sie müssen damit rechnen, dass sich die Beobachter sehr stark auf die vermeintlichen Aussagen bestimmter Gesten und Körperhaltungen stützen.

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