Holger Pfaff, Edmund A.M. Neugebauer, Gerd Glaeske, Matthias Schrappe

Holger Pfaff, Edmund A.M. Neugebauer, Gerd Glaeske, Matthias Schrappe

 

 

 

von: Holger Pfaff, Edmund A.M. Neugebauer, Gerd Glaeske, Matthias Schrappe

Schattauer GmbH, Verlag für Medizin und Naturwissenschaften, 2010

ISBN: 9783794566280

Sprache: Deutsch

463 Seiten, Download: 3463 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Holger Pfaff, Edmund A.M. Neugebauer, Gerd Glaeske, Matthias Schrappe



4 Institutionen (S. 113-114)

Einführung

Gerd Glaeske Institutionen des Gesundheitswesens sind ebenso wie die in Kapitel 3 beschriebenen Professionals direkt in die Versorgung von Patienten eingebunden. Ihr Selbstverständnis, ihre Vorgehensweisen, ihre Ausstattung sowie ihre Verteilung und Zugänglichkeit (vgl. Kap. 4.2) sind von entscheidender Bedeutung für die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität der infrage kommenden Behandlungen und Interventionen. Patienten müssen im Rahmen einer Behandlung oder Intervention in den verschiedenen Stadien ihrer medizinischen Versorgung oft mehrere dieser Institutionen gleichzeitig oder nacheinander in Anspruch nehmen (Kap.4.1, 4.2, 4.3, 4.4, 4.6 und 4.10).

Einige Institutionen repräsentieren auch die Rahmenbedingungen, die eine Heilung oder Verbesserung des Gesundheitszustandes ermöglichen oder die Patienten auf dem Weg dorthin begleiten (Kap. 4.5, 4.7, 4.8 und 4.9). Bei den Institutionen des deutschen Gesundheitswesens sind die Entscheidungsprozesse beeinflusst von den politischen (Kap.4.9) und finanziellen (Kap.4.2) Rahmenbedingungen. Die Akteure und Professionals bewegen sich innerhalb der Rahmen- und Arbeitsbedingungen der Institutionen und sind an ihre Vorgaben gebunden, die zum großen Teil gesetzlich oder korporatistisch vorgegeben sind. Politische Konzepte wie Gesundheitsförderung und Prävention sollen dabei nicht hintan stehen, sondern institutionell angeboten und umgesetzt werden (Kap.4.9).

Die Umsetzung von Gesundheitsförderung und Prävention auf Basis medizinischer Institutionen ist aber nur ein Baustein einer gesamten gesundheitsförderlichen und präventiven Strategie. Einige Institutionen im Gesundheitswesen basieren teilweise auf Jahrhunderte alten, im Laufe der Zeit allerdings immer wieder an Systemvorgaben angepassten Strukturen und entsprechen kaum veränderbaren Hierarchien (Kap. 4.8 und 4.9), andere sind Einrichtungen neueren Zuschnitts und haben sich mit Blick auf das stärker wettbewerbliche Konzept unseres Gesundheitssystems als Medizinische Versorgungszentren (MVZ) neu organisiert (Kap. 4.6).

Solche neuartigen Institutionen sind auch häufig sektorübergreifend vernetzt, z.B. mit Krankenhäusern oder Rehabilitationseinrichtungen. Auch Apotheken können Teil eines MVZs sein. Alle schon lange etablierten Institutionen, vor allem aber auch die neu organisierten, benötigen die Implementierung von Evaluierungskonzepten, mit denen die Abläufe und Ergebnisse einer Analyse unterzogen werden können. In den Institutionen sollten zudem Forschungskonzepte entwickelt werden, mit denen diese sich selbst einer kritischen Analyse unterziehen können. Die Ergebnisse solcher Analysen, z.B. basierend auf Sekundäranalysen, können als Transparenz- und Optimierungsprozesse in die Institutionen zurückfließen (Kap. 4.7 und 4.8). Die Versorgungsforschung sollte daher als Basis für eine notwendige interne Evaluation genutzt werden, deren Ergebnisse für eine externe Darstellung eingesetzt werden können.

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