Gesundheitsförderung mit System - quint-essenz – Qualitätsentwicklung in Projekten der Gesundheitsförderung und Prävention

Gesundheitsförderung mit System - quint-essenz – Qualitätsentwicklung in Projekten der Gesundheitsförderung und Prävention

 

 

 

von: Petra Kolip, Günter Ackermann, Brigitte Ruckstuhl, Hubert Studer

Hogrefe AG, 2012

ISBN: 9783456950488

Sprache: Deutsch

289 Seiten, Download: 4233 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Gesundheitsförderung mit System - quint-essenz – Qualitätsentwicklung in Projekten der Gesundheitsförderung und Prävention



5 Im ersten Teil werden die Grundlagen beleuchtet (Kap. 2 bis 4). Hier skizzieren wir zunächst die Herausforderungen, vor denen Gesundheitsförderung derzeit steht (Kap. 2), ehe wir in Kap. 3 zentrale Elemente des Qualitätsmanagements beschreiben und die Frage diskutieren, wie der Qualitätsbegriff für die Gesundheitsförderung zu füllen ist. In Kap. 4 werden das Qualitätsmanagement in Organisationen thematisiert und die Logik des Qualitätsmanagements auf die verschiedenen Referenzsysteme in der Gesundheitsförderung übertragen.

Teil II widmet sich dem Qualitätssystem quint-essenz. Während in Kap. 5 die Entwicklungsgeschichte, die Qualitätsphilosophie und der Aufbau beschrieben, die Qualitätskriterien diskutiert und die Elemente des Qualitätssystems erläutert werden, werden in Kap. 6 die übergeordneten Instrumente vorgestellt. Die folgenden sechs Kapitel (7 bis 12) orientieren sich je an einem der sechs Bereiche, die das Angebot strukturieren. Diese Kapitel richten sich vor allem an Projektleitungen und Projektmitarbeitende. Teil III nimmt eine andere Perspektive ein und widmet sich in Kap. 13 der Frage, welche Rolle quint-essenz auf der Ebene der Organisationen einnehmen kann und wie sich quint-essenz mit Qualitätsmanagementsystemen kombinieren lässt, welche in Organisationen zur Anwendung kommen. In Kap. 14 schließlich werfen wir die Frage auf, inwiefern quint-essenz in der Lage ist, Akteure der Gesundheitsförderung bei der Bewältigung ihrer Herausforderungen zu unterstützen und gehen dabei von den Erfahrungen aus, welche wir selber mit der Vermittlung von quint-essenz gemacht haben. Wir vertreten in diesem Buch die These, dass die Anwendung eines Qualitätssystems viele Vorteile hat, u. a. weil in Projekten dadurch systematische Reflexionsmöglichkeiten geschaffen werden, ein gemeinsames Verständnis über die Ziele der Aktivitäten erreicht wird und die Steuerung von Interventionen in komplexen sozial-räumlichen Systemen erleichtert wird. Qualitätsentwicklung ist zudem eine Qualifizierungsstrategie und erhöht die Chancen für Nachhaltigkeit. Nicht zuletzt trägt Qualitätsentwicklung zur beruflichen Profilierung bei und fördert die Professionalisierung des Handlungsfeldes. Wir sind uns bewusst, dass der Einsatz eines Qualitätssystems Ressourcen erfordert – wie jeder andere Lernprozess auch – und von Ambivalenz geprägt sein kann: Alle wollen gute Projekte, die meisten tun auch etwas dafür, aber nur die wenigsten tun es systematisch. Dies hat verschiedene Gründe, die wir in diesem Buch diskutieren wollen. Zugleich wollen wir es der Leserin, dem Leser „schmackhaft machen“, die Angebote von quint-essenz auszuprobieren.

Kapitel 2 Herausforderungen der Gesundheitsförderung

Gesundheitsförderung ist komplex geworden. Waren vor einigen Jahren noch die Aktion „Gesundes Frühstück“ in der Schule oder die Rückenschule im Betrieb typische Beispiele für dieses Handlungsfeld, hat sich ein Ansatz durchgesetzt, der das Verhalten und die Umwelt („Verhältnisse“) gleichermaßen in den Blick nimmt. Der von der Weltgesundheitsorganisation WHO entwickelte Settingansatz findet immer mehr Anklang und zieht damit anspruchsvolle Interventionen nach sich, die sozial-räumliche Systeme gestalten. Neben den traditionellen Settings Schule und Betrieb werden zunehmend die Kommune, das Wohnquartier oder die Wohnregion ins Zentrum der Aktivitäten gerückt, nicht nur, um hierüber die anvisierte Zielgruppe zu erreichen, sondern auch, um die Lebenswelten selbst gesundheitsförderlich zu gestalten. Beispiele für settingorientierte Interventionen sind die Zusammenarbeit von Gesundheitsförderung Schweiz mit den Kantonen oder die Aktionsbündnisse „Gesunde Lebensstile und Lebenswelten“, die durch das deutsche Bundesministerium für Gesundheit im Rahmen des Aktionsplans zur Prävention von Fehlernährung und Bewegungsmangel gefördert wurden. Mit solch anspruchsvollen Interventionen stellen sich neue Herausforderungen der Qualitätsentwicklung in der Prävention und Gesundheitsförderung.1 Umfassende Erwartungen an die Qualitätsentwicklung werden von vielen Seiten formuliert, nicht nur von Auftragoder Geldgebern. Je anspruchsvoller die Interventionen werden, je mehr Akteure involviert sind, je stärker Partizipation umgesetzt wird, je mehr die Beeinflussung der Determinanten von Gesundheit…

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