Martin Heidegger

Martin Heidegger

 

 

 

von: Peter Trawny

Campus Verlag, 2003

ISBN: 9783593400730

Sprache: Deutsch

192 Seiten, Download: 1283 KB

 
Format:  EPUB, PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: geeignet für alle DRM-fähigen eReader geeignet für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Apple iPod touch, iPhone und Android Smartphones Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

eBook anfordern

Mehr zum Inhalt

Martin Heidegger



2 Die Frage nach dem Sein (S. 48-49)

2.1 Die Analytik des Daseins oder Existieren als Sein zum Tode
Das Leben ist, wenn alle biologischen oder biologieanalogen Interpretationen dieses Begriffs ausgeblendetwerden, ein Sein. Diesen Grundansatz des Denkens übernimmt Heidegger von Platon und Aristoteles.Doch in seinem bis heute einflussreichen Buch Sein und Zeit macht er deutlich, dass zwischen dem praktisch-technisch in einerWelt existierenden Menschen und dem Sein selbst ein Unterschied besteht. Die Dinge, mit denen wir täglich umgehen, und wir selbst sind nicht schon das Sein, sondernwir befinden uns in einem Bezug zum Sein. Gemäß diesem Bezug sind die Dinge und dieMenschen Seiendes. Da der Mensch ein besonderes Seiendes ist, wird er als Dasein bezeichnet.

Auffällig ist, dass sich in der Untersuchung des Bezugs zwischen dem Dasein und dem Sein vor allem die Zeit in den Vordergrund drängt. So ist es ein Hauptmerkmal des Daseins, nicht über eine unendliche Lebenszeit zu verfügen, sondern sterben zu müssen. Als Heidegger im Jahre 1927 sein Werk Sein und Zeit erscheinen lässt, hatte er seit elf Jahren nichts mehr publiziert. Das Buch veränderte die Diskussionslage zunächst der deutschen und dann der europäischen Philosophie – es gilt heute als eines der wichtigsten philosophischen Werke des 20. Jahrhunderts. Selbst der Heidegger sehr kritisch begegnende Jürgen Habermas merkt zum Erscheinen von Sein und Zeit an: »Noch von heute aus gesehen bildet dieser neue Anfang den wohl tiefsten Einschnitt in der deutschen Philosophie seit Hegel.«

Doch Sein und Zeit beeinflusste nicht nur die Philosophie des Jahrhunderts. Das Buch rief darüber hinaus sowohl eine theologische als auch eine literaturwissenschaftliche Rezeption hervor. Künstler und Dichter ließen sich von ihm inspirieren. Mit Sein und Zeit erscheint der Denker Heidegger auf der großen Bühne der Philosophie. Um die ungeheureWirkungsgeschichte dieses Buches zu verstehen, reicht es nicht aus, allein die sich in ihm ereignenden theoretischen Revolutionen zur Kenntnis zu nehmen. Sein Erfolg ist ohneZweifel auchmit dem Stil verbunden, in dem diesesWerk zu seinen Lesern spricht.

Es handelt sich um jenen charakteristischen Schreibstil, der seitdem Leser ebenso verzaubert wie abschreckt. Der Germanist Emil Staiger beispielsweise spricht von »der finsteren Gewalt der Sprache« Heideggers, die ihn bei der ersten Lektüre von Sein und Zeit »unwiderstehlich« gefesselt habe. Zwar handele es sich um eine von der Öffentlichkeit »vielgeschmähte Sprache «. Doch Staiger bekennt, dass sie ihm »als eine der größten Leistungen auf dem Gebiet der philosophischen Prosa erscheint «.

Kategorien

Service

Info/Kontakt

  Info
Hier gelangen Sie wieder zum Online-Auftritt Ihrer Bibliothek