Projektmanagement - Wissensbausteine für die erfolgreiche Projektarbeit

Projektmanagement - Wissensbausteine für die erfolgreiche Projektarbeit

 

 

 

von: Michael Hesseler

Verlag Franz Vahlen, 2007

ISBN: 9783800633203

Sprache: Deutsch

329 Seiten, Download: 2397 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Projektmanagement - Wissensbausteine für die erfolgreiche Projektarbeit



7.2 Konkretisierung, Festsetzung und Vorgabe der Projektteilziele (S. 156)
7.2.1 Ausgangssituationen
Der begonnene Zielplanungsprozess wird fortgesetzt (siehe Kap. 5, 6). Dabei können im Wesentlichen vier Situationen nach Start des Projektes (Arbeitsaufnahme) unterschieden werden:

• Der Projektauftraggeber hat klare Projektziele vorgegeben, die sich nach der Projektstartsitzung nicht mehr verändert haben. Der Projektleiter oder das Planungsteam haben sie nur noch unter Berücksichtigung der aktuellen Anforderungen und Rahmenbedingungen zu detaillieren. Der Auftraggeber muss die detaillierten Projektziele (Teilziele) genehmigen und für die Realisierungsphase freigeben. In dieser Situation liegt der Schwerpunkt der Zielplanung auf der Prüfung der Vorgaben und Konkretisierung der Ziele (Durchführbarkeit).

• Der Projektauftraggeber hat nur vage Ziele vorgeben und hat sich auch bei der Konkretisierung zum Projektstart bedeckt gehalten. Die Formulierung von konkreten Projekteilzielen kann daher zu erheblichen Abstimmungsproblemen führen. Möglicherweise wird sich der Auftraggeber wie z.B. in dem durchgehenden Fallbeispiel erst langsam darüber im Klaren, was er will (Ziel oder Nicht- Ziel). Dadurch entsteht ein aufwendiger Zielsuchprozess.

• Die Zuständigen haben die Ergebnisse des Zieldefinitionsprozesses nicht dokumentiert. Aussagen über kritische Punkte, der Zielkatalog mit groben Zielbündeln fehlen, Nicht-Ziele und mögliche Umsetzungsmaßnahmen werden nicht erwähnt, Die gedankliche Richtschnur zur Orientierung der Beteiligten, Selektion von Alternativlösungen, Koordination der Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen und zur Erfolgsmessung muss mühsam rekonstruiert werden.

• Seit Projektstart haben sich Anforderungen und Rahmenbedingungen völlig verändert, weil z.B. der Hauptkonkurrent ein gleichwertiges Produkt entwickeln will oder die Rating-Experten der Bank das Risiko angesichts der Ertrags- und Finanzsituation des Unternehmens als zu hoch einschätzen. Sie verlangen eine Nachbesserung für die Kreditgewährung und machen dazu Vorschläge. Dieser Anpassungsprozess erfordert Zeit, so dass sich der Planungsbeginn verzögert. Darüber muss der Auftraggeber informiert werden bzw. der Kunde, wenn der Auftraggeber nicht der Kunde ist.

7.2.2 Entscheidungsrahmen und Vorgehensweise

7.2.2.1 Entscheidungsrahmen

Ohne klar definierte Ziele als Planungsgrundlage ist keine ergebnisorientierte Arbeit denkbar (das folgende v.a. nach Hesseler 2006 c). Dabei ist es mit der Zielformulierung nicht getan (siehe Ergänzende Information und Methoden PM auf CD: Systematik Zielanalyse). Nur ein eindeutiger Maßstab für die Zielerreichung wie z.B. ein Betrag in € oder ein Zielkorridor (4–7 %) bei nicht beeinflussbaren Faktoren zählt. Wer nämlich nicht weiß, wohin er konkret geht, kann nicht erwarten, dort anzukommen. Hilfreich ist es, Ziele in einer geeigneten Gruppe zu definieren und sie dabei aus der Problemanalyse positiv abzuleiten (siehe Ergänzende Information und Methoden PM auf CD: Problemanalyse). Letztlich verbergen sich in den (negativen) Problemen (positive) Ziele als Gradmesser erfolgreichen Handelns. Ziele drücken den Projektbedarf aus. Diese sind nicht einfach zu ermitteln. Eine geniale Zielfindung in einem Wurf wird es nur selten geben. Zunächst müssen die Zuständigen die richtigen Personen ermitteln. Sie erarbeiten die Projektteilziele systematisch in moderierten Arbeitssitzungen. Den bereinigten Zielkatalog zur Bearbeitung (zukünftigen Zustände, Eigenschaften, Funktionen und Wirkungen sowie sachlich-wirtschaftlichen Anforderungen der Stakeholder an das neue System) und die Vorgehensweise (Arbeitsschritte, Termine, Kosten, Risikoerwartung, Anforderungen der Tätigkeiten) lassen sie sich dann vom Auftraggeber genehmigen.

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