Der Islam. Geschichte und Gegenwart

Der Islam. Geschichte und Gegenwart

 

 

 

von: Heinz Halm

C.H.Beck, 2007

ISBN: 9783406519178

Sprache: Deutsch

104 Seiten, Download: 624 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

eBook anfordern

Mehr zum Inhalt

Der Islam. Geschichte und Gegenwart



I. Teil Die historischen Grundlagen des Islam (S. 7)

Islam und Muslime

Etwa 1,2 Milliarden Muslime leben zu Beginn des dritten Jahrtausends auf der Erde, das ist ein Fünftel der Menschheit. Von seinem Ursprungsgebiet auf der Arabischen Halbinsel hat der Islam sich über ganz Vorder- und Zentralasien, den Indischen Subkontinent und Südostasien bis zu den Philippinen ausgebreitet, die Ostküste Afrikas und der ganze Norden des Kontinents nördlich und südlich der Sahara sind islamisch, in Europa hat die Herrschaft der türkischen Osmanen auf dem Balkan islamische Bevölkerungsinseln (Europäische Türkei, Bosnien, Albanien und Kosovo) hinterlassen.

Seit dem 19. Jahrhundert hat sich durch Auswanderer und Arbeitsmigranten eine islamische Diaspora in der ganzen Welt, vor allem in Westeuropa und Nordamerika, gebildet. Die Staaten mit der größten muslimischen Bevölkerung sind Indonesien (191 Mio.), Pakistan (144 Mio.), Bangla Desch (127 Mio.) und Indien (121 Mio.), die Sowjetunion rangierte bis zu ihrem Zerfall mit ihren mittelasiatischen und Kaukasus- Republiken an fünfter Stelle.

Dann folgen die beiden nahöstlichen Staaten, die jeweils etwas über 70 Millionen Einwohner haben: die Türkei und Ägypten, sowie der Iran mit 66 Millionen. Was die Muslime verbindet, ist der Glaube an einen Gott und an dessen Offenbarung durch einen Propheten, Mohammed (Muhammad), diese Offenbarung ist in einem Buch niedergelegt, dem Koran (Qur’ân). Somit läßt sich definieren: Muslim ist, wer den Koran als Offenbarung des einen, einzigen Gottes anerkennt.

Die Begriffe Islam und Muslim leiten sich beide von dem arabischen Verbum aslama „übergeben, sich ergeben, sich hingeben" ab, Islâm ist das Verbalnomen (oder der substantivierte Infinitiv) dazu: das Sich-Ergeben, Muslim ist das Partizip: der sich Ergebende. Im Koran heißt es: „Wer sich Gott ergibt (aslama) und dabei rechtschaffen ist, dem steht bei seinem Herrn ein Lohn zu." (2, 112) „Euer Gott ist ein einziger Gott. Ihm müßt ihr euch ergeben." (22, 34)

„Gott bezeugt, daß es keinen Gott gibt außer ihm … Als Religion gilt bei Gott die Ergebung (al-islâm)." (3, 18 f.)1 Muslime (muslimûn) und Musliminnen (muslimât) werden an zahlreichen Stellen des Koran angesprochen. Im Deutschen hat sich die ursprüngliche arabische Form Muslim (mit dem Plural Muslime und dem Feminin Muslimin/nen) inzwischen eingebürgert und die persische Aussprache Moslem verdrängt, ganz obsolet ist die ebenfalls auf das Persische (mosalmânî) zurückgehende Bezeichnung Muselmanen. Auf die Fremdbezeichnung Mohammedaner reagieren Muslime mit Recht ablehnend: Muslime beten zu Gott, nicht zu Mohammed.

Monotheismus (tauhîd)

In dem oben angeführten Koranvers 22, 34 – „Euer Gott ist ein einziger Gott. Ihm müßt ihr euch ergeben" – ist das Hauptdogma des Islam formuliert: der Glaube, daß es nur einen Gott gibt, der der Schöpfer des Universums ist. Die drittletzte Sure des Korans (112) faßt die Botschaft des Islam in vier Versen zusammen, dort redet Gott seinen Propheten an: „Sag: Er ist Gott, ein Einziger, Gott durch und durch. Er hat weder gezeugt, noch ist er gezeugt worden. Und keiner ist ihm ebenbürtig."

Kategorien

Service

Info/Kontakt

  Info
Hier gelangen Sie wieder zum Online-Auftritt Ihrer Bibliothek