Basiswissen: Medikamentenbehandlung bei psychischen Störungen

Basiswissen: Medikamentenbehandlung bei psychischen Störungen

 

 

 

von: Asmus Finzen

Psychiatrie-Verlag, 2007

ISBN: 9783884147153

Sprache: Deutsch

161 Seiten, Download: 903 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Basiswissen: Medikamentenbehandlung bei psychischen Störungen



Antidepressiva: Medikamente bei depressiven Störungen (S. 48-49)

Antidepressiva sind Medikamente zur Behandlung depressiver Störungen. Anders als noch vor wenigen Jahren ist ihre Indikation jedoch nicht auf depressive Zustände im Rahmen von affektiven Psychosen begrenzt. Das Kriterium für die Anwendung von Antidepressiva ist das Ausmaß und die Schwere der depressiven Verstimmung, und zwar unabhängig von ihrer mutmaßlichen Ursache. Darüber hinaus haben die neueren Antidepressiva eine Indikationsausweitung erfahren, die sich auf Angst-, Somatisierunungs- und Persönlichkeitsstörungen erstreckt. Damit steigt die Gefahr der unkritischen Verordnung.

Antidepressiva sind Medikamente mit unterschiedlicher chemischer Struktur und unterschiedlichen Wirkmechanismen. Noch vor wenigen Jahren unterteilte man vor allem nach der Struktur von trizyklischen, tetrazyklischen, chemisch andersartigen und pflanzlichen Antidepressiva.

Heute differenziert man Antidepressiva nach ihrer jeweiligen Rezeptoraktivität bzw. ihrem Rezeptorbindungsprofil in: nicht selektive Trizyklika, Aminpräkursoren, Monoaminoxidase-Hemmer (MAOH), selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), nicht selektive Monoamin- Wiederaufnahmehemmer (NSMRI), selektive Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI), selektive Noradrenalin-Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (NASSA, SSNRI) und Rezeptor-Antagonisten (NARI).

Diese Aufteilung ist eher verwirrend als erhellend, zumal sich die Wiederaufnahmehemmer aller Arten nicht grundlegend unterscheiden. Für den Alltag mag es mit gewissen Einschränkungen genügen, im klassischen Sinne zwischen trizyklischen Antidepressiva (TZA), Noradrenalin- und Serotonin-Wiederaufnahmehemmern und verwandten Substanzen sowie Monoaminoxidase-Hemmern zu unterscheiden. Die Aminpräkursoren spielen im Alltag eine eher untergeordnete Rolle. Pflanzliche Antidepressiva, wie das Johanniskraut (Laif, Jarsin u. a.) möchte ich hier wegen ihrer geringen Wirksamkeit und ihrem beachtlichen Nebenwirkungsspektrum nicht berücksichtigen.

Wirkungsqualitäten
Ähnlich wie bei Tranquilizern und Neuroleptika zielen die einzelnen Antidepressiva nicht spezifisch auf die Krankheit, sondern auf ein mehr oder weniger breites Spektrum von Symptomen.

Man unterscheidet vor allem drei Wirkungsqualitäten, die bei den verschiedenen Antidepressiva unterschiedlich ausgeprägt sind, wobei bei einzelnen Medikamenten eine oder auch zwei dieser Wirkungsqualitäten ganz fehlen können:

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